Gleb J. Albert (éd.), Nikolaj Evreinov, ...: Die Schritte der Nemesis

Nikolaj Evreinov, Gleb J. Albert (éd.), Sylvia Sasse (éd.)

Die Schritte der Nemesis
Dramatische Chronik aus dem Parteileben der UdSSR (1936–1938) in 6 Bildern

Traduit par Regine Kühn

Suivi par une postface de Gleb J. Albert et Sylvia Sasse

broché, 240 pages

PDF, 240 pages

In den 1910er Jahren forderte der russische Theaterregisseur und -theoretiker Nikolaj Evreinov (1879–1953) die Theatralisierung des Lebens. Als Stalin zwanzig Jahre später in Moskau drei politische Schauprozesse mit viel Aufwand inszenieren ließ, saß Evreinov bereits im Pariser Exil. Er hatte Russland 1924 verlassen. Nun liest er akribisch die Protokolle der Prozesse in der russischsprachigen Presse, sammelt Material über Nikolaj Bucharin und die anderen Angeklagten, berät sich mit Experten und schreibt schliesslich ein Stück, seine Antwort auf die Inszenierung einer Justizfarce. Mit dieser Antwort wollte er womöglich auch seine Idee von der Theatralisierung des Lebens rehabilitieren. Denn Theatralisierung des Lebens bedeutet nicht, falsche Geständnisse aufzuführen, Verschwörungen zu konstruieren, Fakten zu fabrizieren oder gedungene Zeugen zu casten. Evreinov ging es in seiner Theatertheorie darum, das Theater des Lebens nicht unsichtbar zu machen. Sein Stück ist deshalb keine historische Rekonstruktion, sondern ein imaginärer Blick hinter die Kulissen, bei dem die verantwortlichen politischen Drahtzieher am Ende das eigentliche Verbrechen gestehen: das Theater.

Table
  • 7–10

    Statt eines Vorworts

  • 11–184

    Die Schritte der Nemesis

  • 185–208

    Das Gestehen des Theaters. Nikolaj Evreinovs ›Uminszenierung‹ der Moskauer Schauprozesse

  • 209–232

    Evreinovs Archiv

  • politique
  • résistance

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